Bildung

Die Piratenpartei Saarland setzt sich für eine flächendeckende Gewährleistung frühkindlicher Bildung ein. Genauso wie die Schulbildung muss die frühkindliche Bildung aus allgemeinen Steuermitteln gewährleistet werden. Beispielsweise kostet ein ganztägiger Krippen- oder Kitaplatz bis zu 300 € pro Monat ohne Frühstück, Mittagessen und Essensangebote am Nachmittag. Diese sind ergänzend zu bezahlen. Andererseits beträgt das Kindergeld für das erste Kind 184 € pro Monat. Steuerliche Geltendmachung ist dann nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Piratenpartei Saarland fordert die Abschaffung sämtlicher Krippen-, Kita- und Kindergartengebühren. Zudem fordert die Piratenpartei Saarland ein kostenloses Essensangebot pro Tag, damit Kinder aus sozial schwachen Familien eine gesicherte Mahlzeit erhalten.

Die Piratenpartei Saarland fordert den zügigen Ausbau von Krippen-, Kita- und Kindergartenplätzen. Wartezeiten von zwei Jahren bezüglich eines ortsnahen Angebotes sind im Rahmen der Berufstätigkeit der Eltern nicht hinnehmbar. Da Anmeldungen vor der Geburt des Kindes unmöglich sind, fordert die Piratenpartei Saarland einen garantierten Platz im Umkreis von 5 km in Stadtgebieten und 10 km im ländlichen Raum zum Elternwohnhaus.

Die Piraten setzen sich ein für eine Förderung von ausreichend Kinderbetreuungsplätzen in Großfirmen/Gewerbegebieten, z.B. Saarterrassen, Universität (Angebotserweiterung), Fachhochschulen, Großunternehmen. Derartige Firmenbetreuungsstätten sind für berufstätige Elternteile ideal, da sie ohne Pendelzeiten das Kind zum Arbeitsplatz mitnehmen können, Arbeitspausen mit ihrem Kind gestalten können und bei Problemen schnell zur Stelle sind.

Die Piratenpartei Saarland fordert die Einrichtung von bedarfsorientierten Ganztagsangeboten bezüglich Krippe und Kita. Pro Landkreis und Stadtverband sollten zentrale Krippen- und KiTa-Plätze eingerichtet werden, welche Eltern mit Arbeitszeiten außerhalb der Kernarbeitszeit von 8 bis 17 Uhr entlasten. Kinder müssen betreut werden, wenn die Eltern arbeiten. Im Saarland ist dies häufig Schichtarbeit oder Arbeit mit langen Pendelzeiten. Starre Öffnungszeiten werden von Eltern als Hindernis angegeben Kinderbetreuung nicht in Anspruch nehmen zu können. Kinderbetreuung ist neben frühkindlicher Bildung auch Dienstleistung für arbeitende Eltern. Die Eltern können sich in ihren Arbeitszeiten oft nicht nach der Krippe, KiTa richten. Deshalb muss diese mit flexiblen Öffnungszeiten („gleitende Betreuungszeiten“ mit Kernzeit) auf die Eltern Rücksicht nehmen.
Dies entbindet Staat, Arbeitnehmer und Gesellschaft nicht von der Pflicht, Anstrengungen zu unternehmen, auch das Arbeitsumfeld familienfreundlicher zu gestalten.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass steuerfreie Zuschüsse des Arbeitgebers zur Kinderbetreuung auch für Grundschulkinder Alleinerziehender möglich sind.

Die Piratenpartei Saarland fordert eine Weiterqualifizierungsmöglichkeit für Erzieher und Erzieherinnen. Nach bestandenem Examen soll eine Möglichkeit zur Weiterbildung an einer Fachhochschule bestehen, um eine Qualitätssteigerung in der Kindererziehung zu erreichen und den Erziehern und Erzieherinnen weitere berufliche Einsatzmöglichkeiten zu eröffnen. Durch zusätzlich qualifiziertes Personal soll sichergestellt werden, dass bei der Einschulung bereits motorische sowie sprachliche Defizite einzelner Kinder auf ein Minimum reduziert werden. Ein Ersatz der dualen Berufsausbildung zu einem Fachhochschulstudium ist allerdings weiterhin abzulehnen.

Die Piraten setzen sich dafür, dass an jeder Grundschule Verwaltungskräfte an mindestens 3 Vormittagen eingesetzt werden.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass an allen Grundschulen ein klasseninterner Religionsunterricht konfessionsübergreifend möglich ist.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass an den Grundschulen der herkömmliche Religionsunterricht der katholischen und evangelischen Religion (jeweils 2 Wochenstunden) durch einen Werte- und Kulturunterricht (2 Wochenstunden) ersetzt wird.

Die Gemeinschaftsschule benötigt ein pädagogisch überlegtes Konzept. Zurzeit sind keine Stundenkontingente vorgesehen um in der Anfangszeit Pionier- und Aufbauarbeit im Sinne eines qualitativen und wertvollen Unterrichtsangebotes für Schüler zu leisten. Dieser Missstand muss beseitigt werden. Die Piraten setzen sich für ein Stundenkontingent pro Gemeinschaftsschule ein um ein pädagogisches Schulprofil zu entwickeln. Im Rahmen eines runden Tisches unter Beteiligung von Kammern, Universität, Fachhochschule, Wirtschaft, Lehrern, Eltern- und Schülervertretern soll ein Standardprofil in Bezug auf die Zukunftschancen der Schüler erarbeitet werden. Das Standardprofil dient den Schulen als Orientierung zur Entwicklung ihres individuellen Schulprofils.

Eine neue Schulform benötigt eine neue Lehrerausbildung an der Universität. Den Oberstufen einer Gemeinschaftsschule fehlt es selbst in Verbünden an geeignetem Personal. Die Piraten setzen sich für ein Gremium bestehend aus Vertretern des Ministeriums, der Universität und von Lehrervertretungen ein, welches die Ausbildungswege zum Unterrichten in der Sekundarstufe II zeitnah den veränderten Realitäten anpasst. Einhergehend muss eine fachliche Qualifizierung bezüglich der neuen Fächer „Lernen lernen“ – insbesondere Medienkompetenzvermittlung – und den Sammelfächern Natur- und Gesellschaftswissenschaften an der Universität etabliert werden.

Die Piraten setzen sich für eine Verbesserung der Schulstruktur von Gemeinschaftsschulen ein. Binnendifferenzierung erfordert zusätzliche Lehrkräfte in Klassenverbünden, damit auch Lernschwächen gezielt angegangen werden können. Die Piraten engagieren sich für einen Integrationsbeauftragen, der Elternkontakte pflegt, Chancen evaluiert und Förderprogramme unter Einbeziehung der Eltern konstruiert. Die Gemeinschaftsschule benötigt einen Sozialarbeiter vor Ort, der als Street Worker, Ansprechpartner und Vermittler zu anderen Behörden auf Augenhöhe mit Schülern kommuniziert. Seitens der Schüler soll eine Vertrauensperson gewählt werden um auf Grund der Lebensnähe identifizierte Probleme von Mitschülern zur Findung adäquater Lösungen an einen Sozialarbeiter zu kommunizieren.

Die Piratenpartei fordert die schnellstmögliche Ausgestaltung der Bildungsstandards für alle Fächer der Mittel- und Oberstufe. Unterstützende Unterrichtsmaterialen für die Lehrkräfte sollen seitens des Ministeriums und den Fachkonferenzen ausgearbeitet werden. Dabei ist bei der Ausarbeitung auch auf die besonderen Bedingungen der saarländischen Gymnasien (G8) Rücksicht zu nehmen. Parallel dazu müssen die alten Kerncurricula schnellstmöglich als verbindliche Lehrpläne abgeschafft werden. Die momentane Situation von parallel existierenden verbindlichen Lehrplänen ist im höchsten Maße suboptimal. Die Umsetzung der Bildungsstandards stellt Lehrkräfte vor gewaltige Aufgaben. Durch die Bereitstellung von unterstützenden Materialien sollen die Lehrkräfte entlastet werden.

Die Piraten setzen sich für die Einführung von Bachelor und Master bezüglich Lehrerausbildung zum Unterrichten an weiterführenden Schulen ein.

Bezüglich Ausbildung engagieren sich die Piraten für folgenden Qualifizierungsweg:

1. Bachelorstudiengänge unterschiedlichster Art sollen als Eingangsvorraussetzung für die Masterstudiengänge Lehramt der Sekundarstufe I bzw. II an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien anerkannt werden; fachliche Qualifizierung.
2. Master für Lehramt der Sekundarstufe I bzw. II (Oberstufe G8, Oberstufe Gemeinschaftsschule, Berufsschule) an Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen führt zum 1. Staatsexamen; pädagogische Qualifizierung.
3. Im Anschluss 1,5 Jahre Referendariat führt zum 2. Staatsexamen; praktische Qualifizierung.
4. Beruflicher Einstieg nach erfolgreichem Ablegen des 2. Staatsexamens erfolgt als Studienrat mit der Eingangsbesoldung A13.

Die Piratenpartei Saarland setzt sich für eine Direktwahl der Schulsprecher einer Schule ein.

Die Piraten engagieren sich für eine praxisorientierte Bildung in der Gemeinschaftsschule. Drei bzw. vier Praktika sollen von den Schülern zwischen den Klassenstufen 7 und 10 absolviert werden. Die Praktikumsplätze sollen mit Hilfe eines Schulsozialarbeiters ermittelt werden. Dieser vermittelt auch zwischen Schülern, Eltern, Lehrern und Praktikumsbetrieb bei auftretenden Unstimmigkeiten.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass der Sportunterricht in der gymnasialen Oberstufe umgestaltet wird, indem die Möglichkeit eingeführt wird, dass Schüler_innen nicht am Sportunterricht teilnehmen müssen, dafür aber eine Ersatzleistung erbringen müssen. Beispielsweise kann dies darin bestehen, dass Schüler_innen sich die Zeit, in der sie Vereinssport betreiben, bescheinigen lassen, sofern die Anzahl der Wochenstunden mindestens so hoch ist wie jene im Schulsport.

Die Piraten setzen sich dafür ein, an weiterführenden Schulen einheitliche Schülerinformationssysteme einzuführen. Diese können individuell auf den Schüler abgestimmt werden, können also Informationen zum Stundenplan, Vertretungen und den eigenen Kursen und Klassen enthalten. Außerdem können Lehrer für ihre Kurse und Klassen Zusatzinformationen zum Unterricht wie Kontrollwerte zu Aufgaben, Arbeitsblätter, Termine für die nächsten Arbeiten und den aktuellen Stand des Kurses oder der Klasse im Stoffplan einfügen. Den Schülern soll außerdem die Möglichkeit gegeben werden, dem Lehrpersonal Fragen außerhalb des Unterrichts zu stellen, die anonymisiert für alle Schüler des Kurses oder der Klasse dargestellt werden können. Auf dieses interne Schulnetzwerk sollen alle Schüler durch die vorhandenen Computer an der Schule zugreifen können sowie über das Internet.

Die Piraten setzen sich dafür ein, dass altersgerechter Politikunterricht an weiterführenden Schulen ab Klassenstufe 6 eingeführt wird.

Die Piraten engagieren sich bezüglich Wahlmöglichkeiten zur Rückkehr zu einem breiteren Wahlportfolio bei Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. Dies soll gewährleistet werden, indem die Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften neben Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache als fünfstündiger E-Kurs gewählt werden können. Weiterhin soll Ethik auch als vierstündiges Fach gewählt werden können. Dies soll dem heutigen Grad der Spezialisierung Rechnung tragen und am jeweiligen Fach Interessierten eine frühere intensivere Beschäftigung mit Kerninteressengebieten ermöglichen. Freie Berufswahl ist im Grundgesetz verankert, die Piraten setzen sich dafür ein, dass durch Wahlmöglichkeiten die freie Entfaltung persönlicher Interessen gewährleistet wird.

Die Piratenpartei Deutschland Landesverband Saarland setzt sich dafür ein, dass an allgemeinbildenden Gymnasien das Abitur nach neun Jahren, statt nach acht, abgelegt wird.

Die Piraten setzen sich für die Schaffung effizienter Strukturen in der Erwachsenenbildung ein. Jeder Saarländer soll die Möglichkeit zur berufsbegleitenden Weiterbildung erhalten. Sperrzeiten engen die Durchlässigkeit ein und behindern die Aufwärtsqualifizierung von motivierten Erwachsenen. Daher setzen sich die Piraten für die Abschaffung von „Wartezeiten“ ein. Die PIRATEN engagieren sich für alle, die eine Weiterqualifizierung anstreben.

Medienkompetenz ist, im Hinblick auf neue Medien, eine Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts und hat für alle Lebensbereiche eine grundlegende Bedeutung. Sie tangiert die sozialen Fähigkeiten und Strukturen aller Bürger und ist entsprechend als Kernkompetenzmodell für Erziehung, Schule, Fortbildung und Soziales mit der Förderung der gleichberechtigten Bereiche Medienwissen, Medienhandeln und Medienbewertung einzubinden. Das Internet mit allen gleichberechtigt nebeneinander stehenden Ansichten zu einem Thema macht auch die Bewertung und Gegenüberstellung verschiedener Informationsangebote zu einer Schlüsselqualifikation. Der integrierte Ansatz der Medienkompetenzvermittlung birgt die Gefahr, dass diese ausbleibt oder je nach Pädagoge zufällig etabliert wird. Die Stunden für LMIK sollen aus den Fächern, in denen die Inhalte bisher vermittelt wurden (Gemeinschaftskunde und Deutsch), herausgelöst sowie durch eine Straffung des Lehrplanes anderer Fächer gewonnen werden.

Die Piraten setzen sich dafür ein, dass das neue Fach „Lernen lernen“ in allen weiterführenden Schulen als „Lern-, Medien- und Informationskompetenz“ (LMIK) mit Fokus auf den Anforderungen und Möglichkeiten einer modernen Informationsgesellschaft in den Lehrplan aufgenommen wird. Sie setzen sich ein für eine Ausgestaltung als Hauptfach in Unter- und Mittelstufe mit der Möglichkeit, darauf aufbauend in der Oberstufe ein Prüfungsfach zu wählen. Die Lernkompetenz auch bei Abiturienten wurde schon zu G9-Zeiten mehrfach von Professoren scharf kritisiert. Es gibt somit keinen Grund, „Lernenlernen“ nur auf Gemeinschaftsschulen zu begrenzen.

Die PIRATEN setzen sich für ein pädagogisches Konzept für die mediale Ausstattung der verschiedenen Schulen ein. Modernes Lernen benötigt die richtigen Werkzeuge, d. h. Rechner, Software und Portale.

Zeitlich festgelegte Konzepte bezüglich Erneuerungszyklus der vorhanden Hard- und Software müssen geplant werden und verbindliche Qualitätsstandards der Ausstattung und Administration sollen im Vorfeld definiert werden.

Trennscharfe und realisierbare Rahmenverträge für die Schulen müssen zwischen Kostenträgern und Ministerium gestaltet werden.

Recht auf Bildung zur sozialen Teilhabe und gleiche Bildungschancen liegen den PIRATEN am Herzen. Durchlässigkeit, kostenlose Förderangebote und Bildungschancen von Behinderten und chronisch Kranken sind ein Kernanliegen der Bildungspolitik saarländischer Piraten. Daher setzen sich die PIRATEN energisch für eine Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention von 2008 ein und werden die Umsetzung der Inklusion in der saarländischen Bildungslandschaft kritisch beobachten. Gemeinsamem Lernen soll damit der Vorzug gegenüber getrenntem Lernen in Förderschulen gegeben werden. Die PIRATEN werden sich auch dafür einsetzen, auf Schüler mit besonderen Bedürfnissen einzugehen und Lehrer entsprechend weiterzubilden. Sie werden sich für eine Anerkennung der Dyskalkulie neben den schon anerkannten Zuständen wie Legasthenie oder AD(H)S einsetzen.

Die PIRATEN werden sich dafür einsetzen, die sogenannte „Lehrerfeuerwehr“ im Saarland zu reformieren. Diese mobilen Kräfte werden an Schulen eingesetzt, an denen eine Lehrkraft mindestens für eine Woche erkrankt ist. In der Praxis sind die Feuerwehren oftmals schon in den ersten Wochen nicht mehr verfügbar, weil sie für Langzeitausfälle eingesetzt werden.

Daher sollen langfristig erkrankte Lehrer nicht mehr durch diese „Lehrerfeuerwehr“ ersetzt werden. Die Mobilität der Lehrerfeuerwehr soll sich nicht mehr auf einen ganzen Landkreis erstrecken, sondern auf die Kommunen beschränkt werden. Der Umfang der Lehrerfeuerwehr soll dabei aufgestockt werden. Werden Kräfte der „Lehrerfeuerwehr“ nicht benötigt, bieten sich Teamteaching und spezieller Förderunterricht während der normalen Unterrichtszeit an.

Um eine moralische Erziehung zu gewährleisten, die unabhängig von bestimmten Religionen und kirchlichem Einfluss stattfindet und um die Chancengleichheit aller Schüler zu fördern, fordert die Piratenpartei Saarland die Einführung des Faches „Allgemeine Ethik“ als ordentliches Schulfach.

Die Piratenpartei Saarland wird sich dafür einsetzen, dass für die An- und Abmeldung vom schulischen Religionsunterricht bei Minderjährigen nach Erreichen der Religionsmündigkeit (vierzehn Jahre, §§5, 6 KErzG) nicht mehr die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten notwendig ist.

Die PIRATEN setzen sich für einen Verzicht auf die zwangsmobile Einsatzzeit für saarländische verbeamtete Lehrer ein. Diese müssen einmal während ihrer Dienstzeit ein mobiles Jahr absolvieren. In der Praxis reißt das oft die sich bildenden, gut zusammenarbeitenden und gut funktionierenden Kollegien auseinander. Für Lehrer, die freiwillig mobil sein möch- ten, sollte die Möglichkeit bestehen, als festangestellte „Feuerwehrleute“ beschäftigt zu werden.

Bildung ist eine der Schlüsselkompetenzen in der Gesellschaft von Morgen. Der kostenlose, unkomplizierte und barrierefreie Zugang zu Bildungsangeboten ist aus unserer Sicht eine Grundbedingung dafür und für das notwendige lebenslange Lernen unabdingbar. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, setzen wir uns für die Schaffung eines Saarländischen Bildungsservers ein. Dieser soll nicht nur kostenfreie Lernmittel für allgemeinbildende und weiterführende Schulen und Ausbildungen zur Verfügung stellen, sondern auch kostenfreie Kursangebote. Die angebotenen Kurse sollen online absolviert werden können und zusätzlich die Möglichkeit bieten, mehrmals im Jahr das erarbeitete Wissen durch eine Prüfung in Präsenzveranstaltungen mit einen qualifizierenden Abschluss nachzuweisen.

Die PIRATEN streben eine Reform des Mathematikunterrichts an Schulen an mit dem Ziel, mehr Schüler dafür zu begeistern.

Mathematik ist in fast allen Fächern grundlegende Schlüsselqualifikation. Neben den Grundrechenarten sind beispielsweise Zinseszinsrechnung in der Sekundarstufe und Statistik in der Sekundarstufe wesentliche Lerninhalte der Mathematik mit hohem Praxisbezug; oftmals werden sie jedoch stiefmütterlich abgehandelt.

Der Mathematikunterricht mutet veraltet an, und die Aussage „In Mathe war ich immer schlecht“ wird als Zeichen von „Bodenständigkeit“ bis in hohe Politikkreise angesehen.

Die PIRATEN streben an, den Mathematikunterricht aufgrund seiner besonderen Stellung zu fördern und die Methodik und Didaktik den neuesten Erkenntnissen der Pädagogik anzupassen. Es ist längst gezeigt, dass das theoretische Thema der Mathematik sehr anschaulich und mit Spaß vermittelbar ist.

Die PIRATEN werden sich dafür einsetzen, an einem Runden Tisch mit Pädagogen und Mathematikern diese Reformen zügig umzusetzen. Auch die Beschaffung von Hilfen zur Motivation ist vorstellbar. Beispielsweise könnte die Ausstellung „Mathematikum Unterwegs“ (nach Prof. Beutelspacher) vom Kultusministerium des Saarlandes als Kopie beschafft und in die Pläne aller Schulformen eingebunden werden.

Die PIRATEN setzen sich für ein pädagogisches Konzept für die mediale Ausstattung der verschiedenen Schulen ein. Modernes Lernen benötigt die richtigen Werkzeuge, d. h. Rechner, Software und Portale.

1. Zeitlich festgelegte Konzepte bezüglich Erneuerungszyklus der vorhanden Hard- und Software müssen geplant werden.
2. Verbindliche Qualitätsstandards der Ausstattung und Administration sollen im Vorfeld definiert werden.
3. Trennscharfe und realisierbare Rahmenverträge müssen für die Schulen zwischen Kostenträgern und Ministerium gestaltet werden.

Die PIRATEN setzen sich dafür ein, im Rahmen eines Runden Tisches die Ausrichtung der Bildung in den verschiedenen Schulformen weiterzuentwickeln und auf die Praxis unter besonderer Berücksichtigung der Verbesserung der Zukunftschancen der Schüler auszurichten. An diesem Runden Tisch sollen teilnehmen:

1. Lehrer der betroffenen Schulen sowie Vertreter der Eltern- und Schülervertretung,
2. Berufsschullehrer und Fachhochschulprofessoren sowie Verbände wie IHK und HWK, um Erfahrungen der Anforderungen der Wirtschaft einzubringen und
3. universitäre Pädagogen, die den aktuellen Stand der Pädagogik und Didaktik einbringen

Die Piraten setzen sich für eine durchschnittliche Klassen-/Kursstärke von 15 Schülern in der Mittel- und Oberstufe und eine maximale Klassenstärke von 20 Schülern in der Unterstufe an weiterführenden Schulen ein. Pädagogische Konzepte, welche Binnendifferenzierung und handlungsorientiertes Lernen einschließen, erfordern eine vernünftige Klassenstärke.

Die Piraten engagieren sich für den freien Zugang zu allen zentralen Abschlussprüfungsaufgaben des Saarlandes an allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen. Bezüglich zentraler Prüfungsaufgaben liegen nach Qualitätsstandard zur Erstellung von Prüfungsaufgaben dem Ministerium die Prüfungen der letzten Jahre auf Datenträgern vor. Die Piraten setzen sich für die Veröffentlichung aller zentralen Aufgabensätze mit Lösungen auf dem Bildungsserver des Saarlandes ein. Reduzierung der Kosten für Schüler und Eltern, kostenfreie Materialien für den Unterrichtseinsatz, Möglichkeit zur Prüfungsvorbereitung unabhängig vom verfügbaren Budget kristallisieren sich im Sinne einer gerechten nachhaltigen Bildung mit freien Lizenzen heraus.

Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, dass für alle Integrationsfälle in den Grundschulen eine Deputatstunde gewährt wird.

Wir setzen uns dafür ein die Chancen und Risiken der Neuen Medien für alle Schüler in den Schulen zu vermitteln.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass künftig an allen saarländischen Schulen eine einheitliche IT-Grundausstattung vorhanden ist. Sollte an einigen Schulen die Nutzbarkeit nicht gewährleistet sein, sind zuvor die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.

Um eine zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten, und unter Berücksichtigung der schwierigen finanziellen Lage der Schulträger (Landkreise und Kommunen), muss die Finanzierung aus Landesmitteln erfolgen.

Der Landesverband Saarland der Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass der Sportunterricht an allen saarländischen Schulen in allen Klassenstufen mit Ausnahmen nicht benotet wird. Stattdessen soll auf dem Zeugnis die Teilnahme am Sportunterricht vermerkt werden.

Die Ausnahmen stellen hierbei ein Seminarfach dar, das mit Sport im Zusammenhang steht, sowie die Wahl von Sport als Neigungsfach in der gymnasialen Oberstufe. Weiterhin sollen die Schüler, die Sport als eines dieser Fächer wählen, besonders über die Anforderungen in diesem Kurs informiert werden.

Die Piratenpartei Deutschland Landesverband Saarland setzt sich für eine Englischstrategie an Grund-, Haupt-, und jeglichen Weiterbildungseinrichtungen im Saarland ein. Ziel ist es, die englische Sprache praxisnah und wettbewerbsfähig zu erlernen. Entsprechende Lernpläne, einheitliche Standards und ausreichende Englischklassen gilt es hierfür zu entwickeln und vorzuhalten. Dies ist zu erreichen durch:

1. Die Möglichkeit von Sprachreisen und Austauschprogrammen in englischsprachige Länder an jeder Schule durch garantierte staatliche Förderprogramme.
2. Das Anwerben von Muttersprachlern als Lehrpersonal.
3. Das Näherbringen der Kultur der jeweiligen Länder, in denen Englisch gesprochen wird.
4. Das Bereitstellen von (zunächst einfacher) Fachlektüre wie Bücher oder Magazine in anderen Schulfächern wie Biologie oder Politik neben deutscher Lektüre.
5. Das Bereitstellen von Wörterbüchern mit entsprechendem Fachvokabular für Fachlektüre.
6. Spezielle Fortbildungen für Lehrer, um den Schülern in Nebenfächern Englisch vermitteln zu können.
7. Bezug des Englischunterrichts auf aktuelle Themen in englischsprachigen Ländern.
8. Möglichkeit eines spielerischen Lernens von Englisch im Kindergarten.
9. Werbung an Schulen für Schülerferienkurse und Sprachreisen.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist vor allem während dem körperlichen und geistigen Wachstum in Schulen und Kindertagesstätten wichtig. Aufgrund des Aufenthaltes von Kindern und Jugendlichen an Nachmittagen in den entsprechenden Einrichtungen sollte daher die Möglichkeit gegeben werden, ein vollwertiges und kostenloses Mittagessen einnehmen zu können. Dabei ist es wünschenswert im Zuge der Selbstbestimmung der Ernährungsweise Gerichte mit als auch ohne Fleisch oder tierischen Erzeugnissen anzubieten, was sich an den Wünschen der Kinder und Jugendlichen orientieren sollte. Dabei sollten diese die Möglichkeit erhalten, sich über die Herkunft der verwendeten Produkte informieren zu können. Außerdem sollte Obst täglich als Dessert angeboten werden.

Datenschutz und der sichere Umgang mit personenbezogenen Daten ist ein immer bedeutendes Thema unserer Zeit. Gerade Jugendliche unterschätzen häufig die Risiken, die mit zu großer Freizügigkeit bei persönlichen Daten einhergehen. Aus diesem Grund setzt sich die Piratenpartei Saarland dafür ein, Aufklärung zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken und modernen Kommunikationsdiensten in die Lehrpläne der weiterführenden Schulen aufzunehmen.

Die Piratenpartei steht dafür, dass jeder Mensch seine sexuelle Orientierung und seine geschlechtliche Identität ohne Diskriminierung ausleben kann. Dabei sollten schon Kinder und Jugendliche über verschiedene Lebensformen aufgeklärt werden. Daher unterstützen die Piraten Projekte, die sich gegen Homo- und Transphobie, besonders an Schulen, einsetzen.